Ein Beitrag von Aylin Dogan:
Endlich ist es soweit. Das Gute-KiTa-Gesetz ist verabschiedet worden. Seit dem 1. Januar 2019 wird die Qualität der Betreuung und das Angebot in den Kitas besser. Lange genug wurde dieses Gesetzesvorhaben von der CDU in der Bundesregierung blockiert. Dafür habe ich kein Verständnis. Dank der guten Arbeit unserer Familienministerin Franziska Giffey wurde dieser Stillstand endlich beendet.
Es darf nicht sein, dass im Jahr 2019 in Deutschland immer noch nicht genügend Betreuungsplätze für Kinder vorhanden sind. Ebenso braucht es mehr Qualität in der Betreuung und eine bessere Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher. Das Gute-KiTa-Gesetz wird nun endlich Lösungen bringen.
Was bringt das Gute-KiTa-Gesetz?
Gute Kinderbetreuung wird vor Ort gestaltet. Darum entscheiden die Länder selbst, welche konkreten Maßnahmen sie ergreifen wollen – beginnend von einem guten Betreuungsschlüssel, einem bedarfsgerechten Angebot, über kindgerechte Räume bis hin zur sprachlichen Bildung.
Der Bund finanziert und die Bundesländer entscheiden über die konkreten Maßnahmen.
Ein kostenfreier Kitaplatz für mein Kind!
In Nordrhein-Westfalen ist bislang nur das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung beitragsfrei. Für mich ist das ein nicht hinnehmbarer und unvorstellbarer Zustand. Das Familienministerium der schwarz-gelben Landesregierung behauptet dagegen, dass die allgemeine KiTa-Beitragsfreiheit nicht finanzierbar ist. Für unsere Kinder darf so ein Reformprojekt niemals zu teuer sein! Wer bei Kindern spart, der spart an der Zukunft!
Ich habe das Gefühl, dass CDU und FDP sich nur für die Kinder der Reichen interessieren. Beide haben kein Verständnis dafür, dass viele Familien kaum Geld für einen KiTa-Platz haben. Deren Kinder bleiben auf der Strecke. Das ist nicht gerecht.
Gebühren für Kitaplätze und Bildung sind in der heutigen Welt völlig unangemessen.
Warum sind die Kitagebühren in Leverkusen bisher so teuer?
Der Wohnort entscheidet in Deutschland über die jeweilige Beitragshöhe für Kitaplätze. In NRW herrscht darüber hinaus ein regelrechter Beitragsdschungel. Einstiegshöhe und Maximalbetrag der Beiträge weichen in den Kommunen sehr stark voneinander ab.
Einkommensschwache Städte sind gezwungen, höhere Gebühren zu nehmen. In Leverkusen sind die Kitagebühren deshalb besonders hoch. Die Abschaffung der Kitagebühren entlastet die Eltern und die Städte. Das Gute-KiTa-Gesetz löst ein für viele Familien fast existenzielles Problem.
Vorteile des Gute KiTa Gesetzes
Mit dem Gesetz investiert der Bund insgesamt 5,5 Milliarden Euro bis 2022 in die Zukunft der Kindertagesstätten. Die frühe Bildung der Kinder wird dauerhaft verbessert und unabhängig vom Geldbeutel der Eltern finanziert.
Ein kostenfreier Kita-Platz bietet jedem Kind, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern, die gleichen Chancen auf Bildung. Die Kita bietet Raum für frühkindliche Bildung, schafft soziale Kontakte und die Möglichkeit der Entfaltung des Kindes auch außerhalb des familiären Umfeldes.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Besuch einer Kita zu besseren sprachlichen und sozialen Kompetenzen der Kinder führt. Geld darf also kein Grund dafür sein, dass Kindern diese Chance verwehrt bleibt. Natürlich soll das Kind gleichzeitig viel Zeit mit seinen Eltern verbringen können. Die Mischung aus beidem, familiäre Geborgenheit und Entwicklungsräume der Kita, hat einen positiven Effekt auf die Entwicklung des Kindes.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, welche durch die finanzielle Entlastung hergestellt wird, schafft bei den Eltern die Möglichkeit, sich genügend Zeit für ihre Kinder zu nehmen.
Bessere Bezahlung von Erzieherinnen
Aber nicht nur die Eltern werden entlastet. Auch die desolate Situation am Arbeitsplatz der Erzieherinnen und Erziehern wird verbessert. Das ist meiner Meinung nach zwingend notwendig, um überhaupt den Beruf der Erzieherin/des Erziehers attraktiver zu machen.
Bislang ist die Not der Erzieherinnen ignoriert und kaum wahrgenommen worden. Jeden Tag sind sie wegen ihres Berufs stark belastet. Überbelegungen von Kitas sind vor allem in Leverkusen ein Problem. Neue KiTa-Plätze und gleichzeitig Personalstellen werden zum Wohl der Kinder und zur Entlastung der Erzieherinnen geschaffen.
Zudem schlägt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Alarm, da bis zum Jahr 2025 583.000 Erzieher deutschlandweit fehlen werden. Das wundert mich nicht! Der Beruf bedarf dringend einer höheren Wertschätzung, was sich auch monetär auswirken muss. Insbesondere aber müssen die Ausbildungsbedingungen verbessert werden. Auch in Leverkusen wissen wir wie schwer es ist, neue Erzieherinnen und Erzieher zu finden. Nur bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen können diesen Beruf für junge Menschen attraktiver machen.
Mehr Qualität in der Kita
Ein besserer Betreuungsschlüssel kann schnell und direkt die Qualität in der Kita verbessern. 5 statt 9 Kinder pro Erzieherin würde die Qualität der Betreuung schnell und nachhaltig verbessern. Mit dem Gute-KiTa-Gesetz steht genau für diesen Ansatz Geld zur Verfügung. Die Landesregierung muss nur das Kinderbildungsgesetz anpassen, damit mehr Qualität in unseren Kitas einzieht.
Die Weiterentwicklung und Qualität der Kitas sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Öffentliche Finanzmittel sind hier gut investiert. Gute, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung muss als oberstes Ziel wahrgenommen werden. Mithilfe des Gute-KiTa-Gesetzes können die Kinder in größeren Räumen untergebracht werden, in denen sie sich austoben können. Die Kinder wachsen darin wohlbehütet auf und werden musikalisch und sprachlich gefördert.
Noch ist viel zu tun
Das Gute-KiTa-Gesetz bringt viel Geld ins System der Kinderbetreuung. Bessere Arbeitsbedingungen, mehr Qualität und viele neue Kita-Plätze lassen sich damit bezahlen. Meine Wünsche habe ich hier aufgeschrieben. Was sind ihre Wünsche? Was muss sich verändern bei der Kinderbetreuung? Schreiben Sie mir unter fraktion@levspd.de!
Bildnachweis: przemekklos / photocase.de