Dieses Mal ging es bei 60plus – am Dienstag, dem 12. März 2019 – um die Job Service Beschäftigungsförderung Leverkusen gGmbH (JSL). Das kleine „g“ vor dem großen „G“ gibt im Übrigen den Hinweis auf den gemeinnützigen Charakter der Gesellschaft.
Hilfe zur sozialen und beruflichen Qualifizierung
Die Gesellschaft hat nach ihrer Selbstauskunft die Aufgabe: der „soziale(n) und beruflichen Qualifizierung von hilfsbedürftigen Menschen, die Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch … haben“. Die „soziale Qualifizierung“ meint, da es sich in der Hauptsache um Langzeitarbeitslose handelt, die Wiedereingliederung der oben angesprochenen Menschen in die gesellschaftlichen Beziehungsgeflechte unseres Alltags, um verlorene Selbstachtung zurückzugewinnen. Die berufliche Qualifizierung orientiert sich an den aktuellen Anforderungen der Arbeitswelt. Wie die Gesellschaft diese Ziele zu erreichen sucht, welche Maßnahmen sie ergreift, wie sie die einzelnen Personen „vorfindet“, welche Probleme sich in diesen Zusammenhängen stellen und welche „Erfolge“ sie vermelden kann, das hat uns kompetent und überzeugend Thomas Schorn, der Geschäftsführer der Gesellschaft, übermitteln können. Dabei war schon seine Problemauffächerung mitfühlend, den Menschen zugewandt und an keiner Stelle herablassend gegenüber den ihm Anvertrauten.
Hemmschwellen abbauen
Es gilt, so Thomas, mitzuhelfen die Hemmschwellen von Personen, die langzeitarbeitslos sind, gegenüber einer Wiederaufnahme einer Tätigkeit zu überwinden. Hemmungen, die angesichts des Umstandes, dass wir uns selbst oft erst mit und durch unsere Arbeit als selbstwirksame Menschen empfinden, verständlich sind. Soziale Kontakte sind verloren und neue können – eben wegen der Arbeitslosigkeit – nicht geknüpft werden. Zu helfen, aus diesem „Loch“ herauszukommen, dass sieht Thomas als seine persönliche Aufgabe an. Er will mithelfen, den Menschen ihre Selbstachtung wieder zurück zu geben. Dabei ist er konsequent in der Ansage, weiß aber auch zu vermitteln, dass er versteht und weiß, dass es Mut braucht, sich zu entschließen, mit ihm und der Gesellschaft einen Weg aus der scheinbaren Aussichtslosigkeit zu suchen.
Überwindung von Barrieren
Behinderungen, Krankheiten, Drogen- und Alkoholprobleme, fehlende Sprachkenntnisse, Analphabetentum sind oft Barrieren die einem Einstieg in Arbeit entgegenstehen. Doch auch mit diesen Problemen weiß Thomas in seiner Arbeit so umzugehen, dass seine „Kunden“ immer das Gefühl haben, er stärke ihnen den Rücken.
Was ist der Gewinn?
Die JSL hat keine Gewinnabsicht (s.o.), Gewinn ist ihr aber jedes Jahr die gelingende Vermittlung einer zweistelligen Zahl von „Klienten“ in den „ersten Arbeitsmarkt“. Mir bleibt nur noch zu sagen: Die Haltung von Thomas hat uns sehr beeindruckt.
Brauchtum
Was zweimal stattfand, ist „fast“ schon Brauchtum. Unser Genosse Wolfgang Schmitt feierte seinen 70. Geburtstag und sorgte mit einer Kaffee- und Kuchenspende für das leibliche Wohlder Versammlungsteilnehmer. Mit einer Flasche Wein revanchierten wir uns und gratulierten nachträglich.