1951 ist das Museum Morsbroich für Besucher geöffnet. 2016 kam dann der Schock: Wirtschaftsprüfer haben die Schließung des Museums vorgeschlagen, um Geld zu sparen.
Ein herber Schlag. Insbesondere, wenn man versucht den kulturellen Wert, den unser Schloss bringt mit der Kostenersparnis gegenzurechnen: „Das Museum ist zwar klein, aber dennoch gehört es zu den renommiertesten Häusern für zeitgenössische Kunst in Nordrhein-Westfalen“, erläutert Ingrid Geisel, kulturpolitische Sprecherin.
Und genau dieses Denken hat sich zum Glück auch durchgesetzt. Direkt nach der Empfehlung das Museum zu schließen, hat sich Widerstand geregt. Briefe, Proteste und Kritik haben deutlich gemacht: Wir wollen unser Museum nicht verlieren.
Das hat Früchte getragen: „Um das Museum zu erhalten, wurde durch den Museumsverein ein neues, ganzheitliches Konzept erarbeitet, welches Museum, Schloss, Gastronomie und Parkanlage miteinander verbindet. Und nun ist es endlich soweit: Das größte Thema, mit dem wir uns zurzeit am Schloss herumschlagen, sind Parkplätze. Keine Diskussionen um die Zukunft. Keine Zweifel an der Umsetzbarkeit. Das einzige, was dem erfolgreichen, neuen Schloss Morsbroich noch im Weg zu stehen scheint, sind die Parkplätze“ so Ingrid Geisel.
Das ist in Essenz zumindest das, was man aus den letzten Ausschusssitzungen mitnehmen konnte. Was war passiert?
Das Schloss braucht mehr Parkplätze. Das macht nicht erst das neue Konzept notwendig. Eine entsprechende Entscheidung über eine Änderung zum Flächennutzungsplan zur Errichtung zusätzlicher Parkplätze am Schloss ist jedoch vertagt worden. Problem war nämlich: „Die neuen Parkplätze liegen im Landschaftsschutzgebiet. Deswegen ist die Vertagung erwirkt worden mit dem Auftrag an die Verwaltung, geeignetere Alternativplätze zu prüfen“, erläutert Ingrid Geisel.
Laut Herrn Bürgermeister Bernhard Marewski (CDU) ist diese „hinterhältige Sabotage“ mehr als nur ein Skandal. Es stellt eine „systematische Wegarbeitung“ von mehr und mehr Punkten aus dem Konzept dar.
„Zum Glück kann man da erleichtert aufatmen. Das neue Konzept ist gut und wird zurzeit umgesetzt und nicht „weggearbeitet“. Bis zum erfolgreichen Abschluss wird natürlich noch mehr Zeit verstreichen. Es war von Anfang an zu erwarten, dass sich das Schloss nicht über Nacht neu erfinden kann. Und daher macht es Sinn, sich für die wichtigen Dinge genug Zeit zu lassen, um sie auch ordentlich zu machen“, so Ingrid Geisel.
In dem Sinne: Solange die schwerwiegendsten Sabotageakte von verschobenen Parkplätzen ausgehen, können wir der Zukunft unseres Schlosses gelassen entgegen schauen.