Die Stadt Solingen hat es im Rahmen der „zweiten Welle“ der Corona-Pandemie besonders hart erwischt mit einem Inzidenzwert von über 280 Neuinfektionen pro 100.00 Einwohnern. Während mit dem neuerlichen Teillockdown nun bundesweit auf die neuen Entwicklungen reagiert wird, bleiben im Gegensatz zum ersten Lockdown im Frühjahr alle Schulen im Präsenzunterricht geöffnet.
Aufgrund der besonderen Höhe der Neuinfektionen hat die Stadt Solingen zusammen mit den Solinger Schulen nun jedoch ein Konzept erarbeitet, dass die Schulklassen in zwei Hälften teilt, wobei im Rotationsprinzip eine Hälfte digital und eine Hälfte im Präsenzunterricht teilnehmen kann. Damit werden die Kontaktpersonen innerhalb der Schulen für die SchülerInnen selbst, die Lehrenden und sämtliche Angehörigen drastisch verringert und sorgt auch für eine Entzerrung bei An- und Abreise. „Ein vorbildliches Verhalten, dass der Empfehlung des RKI Folge leistet, bereits ab einem Inzidenzwert von 50 verkleinerte Lerngruppen einzuführen. Da wir selbst besorgte Eltern sind hätten wir uns solch ein Konzept für Leverkusen auch gut vorstellen können“, so Alexander Finke, schulpolitischer Sprecher.
Bei allen ist mittlerweile angekommen, dass solche Maßnahmen wie in Solingen notwendig sind, um die Corona-Pandemie wieder einzudämmen. Außer natürlich bei unserer schwarz-gelben Landesregierung. Ob aus Trotz oder purer Unfähigkeit lässt sich zu diesem Zeitpunkt schwer sagen, jedoch hat das Gesundheits- bzw. Schulministerium verfügt, dass der Solinger Weg unzulässig sei.
„Eine vollkommen unverständliche Entscheidung. Die erste Stadt, die Verantwortung übernimmt und ihr hohes Infektionsaufkommen mit zusätzlichen, aber mehr als sinnvollen Maßnahmen versucht einzugrenzen wird ausgebremst. Die Landesregierung spielt hier mit der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger, die sie eigentlich schützen sollte“, so Milanie Hengst, Fraktionsvorsitzende.
„In den nächsten Wochen ist mit zunehmenden Ausbrüchen von Corona auch in den Schulen zu rechnen. Damit der Schulausfall auf ein Minimum reduziert werden kann ist eine Teilung der Schulklassen sehr sinnvoll und geboten. Durch eine solche Teilung der Klassen mit begleitendem Homeschooling lässt sich die Zahl der Schulausfälle wahrscheinlich um zwei Drittel reduzieren. Nachdem die Schüler schon in der ersten Welle sehr viel Schulunterricht verloren haben darf es nicht zu weiteren vermeidbaren Schulausfällen kommen. Daher ist die Klassenteilung unbedingt angebracht“, ergänzt Prof. Dr. Karl Lauterbach.
„Wir können noch nicht vorhersagen, wie der zweite Teillockdown verlaufen wird und ob die Neuinfektionen in ausreichendem Maße eingedämmt werden können. Deswegen brauchen wir jetzt Konzepte wie aus Solingen, um unseren Kindern den Schulbesuch weiterhin zu garantieren. Anstatt dem Durcheinander von Seiten der Landesregierung brauchen die Kommunen ein klares Zeichen, dass sie vor Ort mit passgenauen Maßnahmen auf die veränderte Coronalage reagieren können. Wir wollen auch für Leverkusen ein Konzept mit dem unsere Schülerinnen und Schüler uneingeschränkt und sorgenfrei weiterlernen können“, so Alexander Finke.
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