Hoch die Prosecco-Gläschen Genossinnen, denn heute ist Weltfrauentag und zudem feiern wir noch 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland!
Stimmrecht, ja! Selbstbestimmung, nein?
Die Themen der Emanzipation haben sich seit Einführung des Frauenwahlrechtes 1918 verändert. Dennoch: es bleibt viel zu tun!
Unsere Parlamente sind nicht paritätisch besetzt. Auch 100 Jahre nach der Einführung des aktiven und passiven Wahlrechtes sind Frauen in all unseren Parlamenten, ob Kommune, Land, Bund oder Europa stark unterrepräsentiert. Die Steigerung des Frauenanteils muss bei der aktuellen Diskussion um die Wahlrechtsreform ein wichtiger Bestandteil sein.
Frauen leisten immer noch den Hauptanteil der Care-Arbeit im Familienverbund und nehmen damit gleichzeitig Einschränkungen in ihrer beruflichen Selbstbestimmung hin. Mehr als nur Defizite in der Altersvorsorge sind die Folge. Finanzielle Unabhängigkeit als Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben – die meisten Frauen sind davon weit entfernt. Laut statistischem Bundesamt arbeiten über 45% aller erwerbstätigen Frauen in Teilzeit. Frauen sind in Führungspositionen trotz der Einführung der Quotenregelung weiterhin unterrepräsentiert. Frauen verdienen für die gleiche Arbeit in Deutschland immer noch 21% weniger als ihre männlichen Kollegen.
Gewalt, sexuelle Ausbeutung und Belästigungen sind weiterhin für viele Frauen an der Tagesordnung. Nicht nur seit #metoo ist dieses Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Das toxische Machtgefälle zwischen Mann und Frau, das diese Übergriffe immer noch begünstigt, gilt es anzugehen.
Eine Anpassung der Sprache, weg von den männlichen Allgemeinbegriffen bleibt nur die Spitze des Eisberges der Arbeit, den die heutigen Kämpferinnen für die Frauenrechte noch vor der Brust haben.
Gleichberechtigung von allen für alle
All diese Beispiele zeigen: Der Kampf für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist über hundert Jahre alt, hat aber nicht an Aktualität verloren. Die SPD setzt sich in ganz Deutschland und Europa für eine starke Frauenpolitik ein. Es bedarf Mut, neue Wege zu gehen und mit positiven Beispielen voran zu schreiten – Seit‘ an Seit‘ mit den Männern unserer Partei. Gleichberechtigung betrifft alle! Politik, Unternehmen, Männer und vor allem uns Frauen. Engagieren wir uns weiter, sodass wir im nächsten Jahr zum Weltfrauentag sagen können: Wir haben wieder etwas erreicht!
Parteivorsitzende der SPD-Leverkusen Aylin Doğan