Der Trend zum Leben in der Stadt ist ungebrochen. Immer mehr Menschen zieht es in die urbanen Quartiere. Dies bringt die Notwendigkeit weiterer baulicher Verdichtung zur Schaffung von Wohnraum mit sich. Auch der motorisierte Individualverkehr mit den entsprechenden negativen Auswirkungen bei CO₂-Emissionen und Feinstaubbelastung wird vor diesem Hintergrund nicht kurzfristig abnehmen.
Im Sommer ist es daher deutlich spürbar: So schön diese Jahreszeit in der Stadt auch sein kann, flirrende Hitze in den Straßen und fehlende Abkühlung in der Nacht machen Anwohnerinnen und Anwohnern zu schaffen und stellen eine gesundheitliche Belastung dar. Insbesondere gilt dies auch für Negativrekorde bei der Feinstaubbelastung, die in den betreffenden Hot-Spots gerade an heißen Tagen leider immer wieder zu verzeichnen sind.
„Die konsequente Erhaltung und Schaffung einer urbanen grünen Infrastruktur gewinnt daher weiter an Bedeutung und muss wesentlicher Bestandteil nachhaltiger ökologischer und gesundheitsfördernder Stadtentwicklung sein. Dabei muss die gesamte Bandbreite der verschiedenen Elemente grüner Infrastruktur in den Blick genommen und bestehende Potenziale für mehr Grün in der Stadt gehoben werden. Hier besteht bei Dach- und Fassadenflächen ein Handlungsfeld mit bislang nicht ausgeschöpften Möglichkeiten zur Verbesserung von Klima und Lebensqualität in unserer Stadt“, erläutert Dirk Löb, stellv. Fraktionsvorsitzender und umweltpolitischer Sprecher.
Als wesentliche positive Effekte einer Begrünung von Dächern und Fassaden für Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität sind nachweisbar:
- Luftkühlung und –befeuchtung
- Sauerstoffproduktion und CO₂-Bindung
- Bindung von Staub- und Schadstoffen (z.B. Feinstaub)
- Rückhaltung von Regenwasser (z.B. bei Starkregen Abflussverzögerung)
- Erhöhung der Artenvielfalt
- Lärmminderung
- Aufwertung des Stadtbildes
- Gewinnung attraktiver nutzbarer Freiflächen (Dachbegrünung)
- Verbesserung der Energiebilanz von Gebäuden.
Im Rahmen des Leitbild Grün soll die Dach- und Fassadenbegrünung nun forciert werden. Im Haushalt 2019 wurden daher extra 200.000 Euro bereitgestellt.
Als weitere Maßnahme zur Verbesserung des Stadtklimas sollen an stark befahrenen Straßen neue Bäume gepflanzt werden.
„Diese Effekte kommen in hohem Maße insbesondere Bewohnerinnen und Bewohnern in dicht besiedelten Stadtteilen zugute und können einen wichtigen Beitrag auch zu einer sozial gerechten Stadtentwicklung leisten“, so Dirk Löb.
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