„Das vorgelegte Konzept für den Hochwasserschutz am Wiembach überzeugt nicht! Es ist schwerlich nachvollziehbar, dass der Hochwasserschutz auf den letzten 500 Meter des Wiembachs nur durch die Abholzung von ca. 300 vitalen Bäumen realisiert werden kann. 300 Bäume abholzen um 150 wieder neu zu pflanzen, das kann keiner verstehen“, regt sich Dirk Löb, umweltpolitischer Sprecher, auf.
Das nun vorgelegte Konzept zum Hochwasserschutz am Wiembach in Leverkusen-Opladen sieht einen breiteteren, renaturierten Bachlauf vor. Dafür müssen laut Konzept alle 300 Alleebäume zunächst gefällt werden. Anschließend könnten 150 neue besser an den Klimawandel angepasste Bäume gepflanzt werden.
„Auch wenn die Planung letztendlich eine ökologische Aufwertung im Bereich Ruhlach vorsieht, steht der Aufwand und der Verlust der großen Anzahl an Bäumen dazu in keinem Verhältnis“, stellt. Dr. Ulrich Liebetrau, Fraktionsvorsitzender im Bezirk II, fest.
„Das Ziel muss sein, die Hochwassergefahr durch die Nutzung des gesamten Gewässerverlaufs abzumildern. Andere Stellen im höheren Verlauf bieten sich als Raum für Retensionsflächen an. Verbunden mit einer Regulierung könnte der Abfluss der Wassermengen durch den Wiembach soweit reduziert werden, dass auf eine Umgestaltung im Bereich Ruhlach verzichtet werden kann. Ebenso ist der Mündungsbereich durch ein Hochwasser des Wupper gefährdet. Ein vergrößerter Querschnitt in diesem Abschnitt bringt wenig, wenn das Wasser nicht abfließen kann. Die Aussage, dass das Zusammenkommen von Hochwasserspitzen von Wiembach und Wupper unwahrscheinlich ist, sehen wir kritisch“, ergänzt Lena Pütz, baupolitische Sprecherin.
„Wir sehen, dass die Stadtverwaltung durch die EU-Hochwasserrichtlinie gezwungen ist den Hochwasserschutz in Opladen anzupacken. Eine rein auf den Hochwasserschutz ausgerichtete technische Lösung ist jedoch nicht zielführend. Vielmehr müssen die verschiedenen Belange abgewogen werden und eine angepasste Lösung gefunden werden“, so Dr. Ulrich Liebetrau.
„Sollte es im höheren Verlauf des Wiembachs tatsächlich keine Alternativen zur Regulierung geben, muss zunächst eine Möglichkeit gefunden werden, den Großteil des bestehenden Baumbestands zu retten. Das kann durch Umsetzung der Bäume an alternative Standorte erfolgen, oder durch die Anpassung der Planung und den Erhalt eines Großteils der Bäume bzw. aus einer Kombination aus beiden. Wir wollen, dass die Stadtverwaltung diese Alternativen bis zum Jahresende ausarbeitet. Dann kann die Politik abwägen und eine Entscheidung treffen. Und natürlich sind dann auch die Bürger:innen in der weiteren Planung zu beteiligen“, so Dirk Löb abschließend.
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