Am Dienstag, dem 8. Oktober 2019 ging es um den Luftreinhalteplan Leverkusens. Als sachverständigen Gast hatten wir uns Herrn Lattka eingeladen, der als Geograph und wissenschaftlicher Mitarbeiter Leverkusens in der Sache zu Hause ist. Nun, was ist ein Luftreinhalteplan. Gablers Wirtschaftslexikon findet dazu folgende Definition: LRHPläne sind „von der Landesbehörde (bei uns machen das die weisungsgebundenen Regierungs-Bezirksbehörden) zu erstellende Pläne über die Art und (den) Umfang der festgestellten und zu erwartenden Luftverunreinigungen sowie der durch diese hervorgerufenen Umwelteinwirkungen. Feststellungen über die Ursachen der Luftverunreinigung sowie Maßnahmen zu deren Verminderung und zur Vorsorge.“
Menschen werden durch schlechte Luft krank!
Die Schadstoffimmissionen führen bei uns Menschen zu den unterschiedlichsten negativen Gesundheitseffekten. Das reicht von akuten Krankheits-Symptomen, bis zu chronischen Krankheiten und, nicht zu unterschätzen, zu verfrühten Sterbefällen. Umstände, die so nicht hinnehmbar sind. Deshalb gibt es aus Vorsorgegründen eine europaweite Richtlinie die „die z.B. Einhaltung eines Jahresmittelwertes von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft für Stickoxid (NO2) vorschreibt. Das hat die Bundesrepublik bzw. das Parlament für Deutschland entsprechend umgesetzt. Wird der Jahresmittelwert überschritten, dann wird der Luftreinigungsplan teilweise zu einem Aktionsplan.
Werden Grenzwerte schön gerechnet?
Die noch tolerierbaren Grenzwerte müssen erreicht werden, d.h. der Wert muss durch entsprechende Maßnahmen minimiert werden (siehe Fahrverbote). Noch ein Wort zu den Grenzwerten, also was uns zugemutet werden kann. Ausgangspunkt von deren Ermittlung sind festgestellte Werte, die ein Wissenschaftlerteam bei der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ermittelt. Wobei sie deutlich machen: Es existiert keine Grenze unter der die chemischen Schafstoffe unschädlich wären. Die tatsächlichen Werte sind dann aber „politische“ Werte. Sie werden erst gefunden nachdem das Europa-Parlament, die Kommission und wer weiß wer noch, diese in umfangreichen Abwägungsprozessen festlegen. Dabei lassen sich die handelnden Personen oft von Rücksichtnahmen auf die Industrie, den Verkehr leiten. Kein Wunder, dass die Empfehlungen der WHO die tatsächlich gefundenen Werte drastisch unterschreiten. Gemessen werden diese Werte mit fest installierten Instrumenten. Leverkusen hat davon vier, zwei im Stadtgebiet und zwei bei Curenta.
Gustav Heinemann Straße – zu viel schlechte Luft
Der Jahresmittelwert wurde in Leverkusen nur bei der Gustav Heinemann Straße überschritten. Das LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz) geht im Übrigen davon aus, dass aufgrund von Verbesserungen in Leverkusen die vorgeschriebenen Grenzwerte bereits schon ab 2020 eingehalten werden können. Eine erfreuliche Nachricht, die nicht zuletzt dem Umstand geschuldet ist, das Leverkusen in Teilen auch eine grüne Stadt ist, die nur wenige Häuserschluchten aufweist. Fahrverbote wird’s also bei uns nicht geben.
Geburtstagskuchen und –kaffee
wurden gespendet von Ernst-Otto Radcke, er wurde 75 Jahre und von Christa Dräger, sie feierte ihren 85. Geburtstag. Den „Geburtstagskindern“ ein glückliches und gesundes neues Lebensjahr.