Ein Beitrag von Milanie Kreutz:

Milanie Kreutz, Fraktionsvorsitzende
Am 7. März 2025 ist es wieder so weit: Der Equal Pay Day macht auf die weiterhin bestehenden Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen aufmerksam. Zum vierten Jahr in Folge beträgt der Gender Pay Gap in Deutschland 18 Prozent. Das bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 66 Tage länger arbeiten müssten, um das gleiche Jahresgehalt wie Männer zu erzielen. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch ein strukturelles Problem, das wir gemeinsam lösen müssen. Und es bedeutet, dass sich seit Jahren nichts an der Lage der Frauen verändert hat!
Weil es sich lohnt – Entgelttransparenz jetzt!
Unter diesem Motto rückt die diesjährige Equal Pay Day Kampagne den Zusammenhang von Lohntransparenz und dem Gender Pay Gap in den Fokus. Denn mangelnde Transparenz bei den Gehaltsstrukturen führt dazu, dass Lohnunterschiede und Entgeltdiskriminierung oft unbemerkt bleiben. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wissen schlichtweg nicht, was ihre Kolleginnen und Kollegen verdienen – und das macht es schwer, Ungleichheiten zu erkennen und dagegen vorzugehen.
Wie hängen Stereotypisierung, Diskriminierung und fehlende Entgelttransparenz zusammen?
Stereotypen und Vorurteile über die Rolle von Frauen in der Arbeitswelt tragen dazu bei, dass weibliche Arbeitnehmerinnen oft schlechter bezahlt werden. Frauen arbeiten häufig in Berufen, die traditionell schlechter vergütet werden, oder sie erhalten für die gleiche Arbeit weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. Wenn Gehaltsstrukturen intransparent sind, bleibt diese Diskriminierung im Verborgenen und kann nicht effektiv bekämpft werden.
Kann Entgelttransparenz diesen Problemen entgegenwirken?
Ja, Entgelttransparenz ist ein entscheidender Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit am Arbeitsplatz. Wenn offen kommuniziert wird, nach welchen Kriterien Gehaltsentscheidungen getroffen werden, können Mitarbeitende Ungleichheiten leichter identifizieren und ansprechen. Transparente Strukturen schaffen nicht nur Vertrauen, sondern setzen auch Unternehmen unter Druck, faire und nachvollziehbare Löhne zu zahlen.
Wie profitieren Arbeitnehmerinnen von Entgelttransparenz?
Von Entgelttransparenz profitieren nicht nur Frauen, sondern alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Transparente Löhne fördern ein gerechteres Arbeitsumfeld, in dem Leistung und Qualifikation die entscheidenden Faktoren für die Bezahlung sind. Das steigert die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiterenden und sorgt für ein positives Betriebsklima.
Ein konkreter Anlass: Die Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie
Ein wichtiger Schritt in Richtung Entgeltgleichheit ist die Umsetzung der europäischen Entgelttransparenzrichtlinie in deutsches Recht bis 2026. Diese Richtlinie verpflichtet Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, klar zu definieren und zu kommunizieren, nach welchen Kriterien Gehaltsentscheidungen getroffen werden. Unternehmen müssen zukünftig offenlegen, wie sie Löhne gestalten – ein bedeutender Fortschritt im Kampf gegen den Gender Pay Gap.
Es ist höchste Zeit für equal pay! Es ist höchste Zeit für eine gerechte Bezahlung!