Europa ist Friedens- und Freiheitsgarant
Seit über 70 Jahren ist Europa für die meisten auf dem Kontinent ein Friedensgarant. Wir können uns frei bewegen- leben, lernen und arbeiten, wo wir wollen. Keine Generation vor uns hatte diese Freiheit. Wir können in Barcelona studieren, in Mailand ein Praktikum machen und mit dem Auto von Kopenhagen bis Faro fahren, ohne einmal an einer Grenze halten zu müssen, ohne unseren Ausweis vorzeigen zu müssen, ohne Geld wechseln zu müssen!
Doch ist unser Einsatz für ein geeintes Europa heute wichtiger denn je. Nationalistische und vor allem rechtspopulistische Strömungen gefährden den Frieden und die Einheit der EU und unseres Kontinents.
Europa als Antwort auf die Fragen der Zukunft
Wie wollen wir leben – in Freiheit oder in Abschottung? Wie soll unsere Zukunft aussehen – in Frieden oder mit Aufrüstung? Wie gestalten wir unseren Alltag – Wohlstand um jeden Preis oder ein sozial gerechtes Europa? Was hinterlassen wir unseren Kindern- verbrannte Erde oder eine lebenswerte Umwelt?
Wir müssen die richtigen Fragen stellen und Antworten finden.
Unsere Generation ist in Derutschland ohne Krieg und auch ohne die Auswirkungen von Kriegstreiben großgeworden. Wir erleben eine Zeit des Friedens. Die wenigsten Europäer in meiner Generation können es sich vorstellen, wie es ist, mit Flucht, Angst und Gewalt auf Grund von Krieg groß zu werden. Und das ist auch gut so! Gemeinsam sind wir stark- das gilt vor allem für eine europäische Strategie zum Thema Asyl. Seenotrettung darf kein Verbrechen sein und unser Europa muss bereit sein zu helfen, wo es nötig ist! Eine Abschottung nach Außen kann und darf nicht die Maßnahme zum Erfolg sein. Am besten wäre es natürlich, einzugreifen und zu helfen bevor Fluchtursachen geschaffen werden!
Die Fragen unserer Zeit lassen sich mit einem Europa, das nur das Kind der einstigen Wirtschaftsunion ist, nicht mehr beantworten. Unsere Arbeitnehmer*innen brauchen klare Antworten in einem sozial gerechten Europa! Wir müssen unsere Stimme erheben für einen gemeinsamen europäischen Mindestlohn, gesicherte Arbeitnehmer*innenrechte und hohe Standards bei der Absicherung von Arbeitslosigkeit, Krankheit und Rente.
Wir müssen verhindern, dass Konzerne ihre Gewinne dorthin verschieben, wo sie am wenigsten Steuern zahlen. Denn echte Solidarität erreichen wir nur, wenn alle ihren Beitrag leisten! Dazu brauchen wir ein starkes Europa, das geeint auftritt!
Unsere Fragen nach Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcenschonung enden eben nicht an den Landesgrenzen. Denn selbst wenn z.B. in Tschechien trotz Landesgruß „Ahoj“ kein Plastikmüll an die Strände gespült werden kann, so ist die Vermeidung von Verpackungen ein Thema was uns alle, ob mit oder ohne Küste- etwas angeht!
Wer Europa wählt, wählt die Zukunft
Klar ist: Europa muss gelebt werden. Europa braucht unsere Generation als Europäer*innen! Wir mussten in Großbritannien mitansehen, was die „ewig Gestrigen“ angerichtet haben. Ganze Generationen sind nun von den Konsequenzen betroffen. Dieses jüngste Beispiel zeigt uns: es ist es nicht nur wichtig zu wählen- es ist unabdingbar!
Leider ist im Hinblick auf die Wahlbeteiligung der letzten Europawahlen eine gegenteilige Auffassung sichtbar geworden. Gingen bei der ersten Europawahl 1979 europaweit noch rund 62% der Bürger*innen wählen, so waren es 2014 nur noch knapp 43 % der Wahlberechtigten![1]
Wir müssen gegen das erneute Aufflammen von dumpfem Nationalismus und für die Vielfalt in der Gemeinschaft eintreten. Dazu mehr in meinem nächsten Beitrag: immer mittwochs, immer politisch, immer aktuell!
Parteivorsitzende der SPD-Leverkusen Aylin Doğan
[1] Zahlen – BPB https://www.bpb.de/dialog/europawahlblog-2014/185215/interaktive-grafiken-die-wahlbeteiligung-bei-europawahlen