Ein Beitrag von Milanie Kreutz
Meine Gedanken zum Internationale Weltfrauentag 2024
Auf der Website des International Womensday[1] heißt es (übersetzt): „Stellen Sie sich eine Welt vor, in der die Geschlechter gleichberechtigt sind. Eine Welt frei von Vorurteilen, Stereotypen und Diskriminierung. Eine Welt, die vielfältig, gerecht und integrativ ist. Eine Welt, in der Unterschiede geschätzt und gefeiert werden. Gemeinsam können wir die Gleichberechtigung der Frauen vorantreiben. Gemeinsam können wir alle zur Inklusion [der Frauen] anregen.“
Nebenbei: Ich kann mir das ganz gut vorstellen!
Unter dem Motto #inspireinclusion erheben Frauen weltweit ihre Stimme für mehr Teilhabe und Einbeziehung. Mädchen und Frauen gleichberechtigt zu behandeln, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, doch noch immer werden Mädchen und Frauen weltweit nicht gleichbehandelt. Und auch in Deutschland ist noch eine Menge zu tun und aktuell ist es wichtiger denn je, wachsam zu sein.
Frauen seid wachsam gegen Rechts
Die Gefahr für Frauen in Deutschland, ihrer Rechte beraubt zu werden, war noch nie so greifbar wie aktuell: Die AfD sieht die Frau in der Gesellschaft in der „traditionellen“ Rolle als Mutter mit vielen Kindern. Ein Frauenbild der 40er und frühen 50er Jahre. Frauen sind im Weltbild der AfD dafür verantwortlich Kinder zu bekommen und diese zuhaue großzuziehen. Die AfD lehnt Maßnahmen ab, die Frauen eine bessere Teilhabe und eine Gleichberechtigung in der Gesellschaft verschaffen sollen.[2]
Wahlrecht nutzen gegen Rechts
Umso wichtiger ist es, dass Frauen von ihrem hart errungenen Wahlrecht Gebrauch machen und am 9. Juni 2024 bei der Europawahl wählen. Ein demokratisches, zukunftsfähiges und einiges Europa braucht Demokratinnen und Demokraten, die unsere Gesetze, die bisher erreichten Meilensteine und die zukünftigen Ziele der Frauenpolitik vor den rechtsextremen und meist frauen-feindlichen Parteien verteidigt.
Daher appelliere ich an alle Menschen, egal welchen Geschlechts: Geht wählen! Wählt demokratisch! Für euch, unsere Kinder und eine demokratische Gegenwart und Zukunft unseres Landes und ganz Europa!
Frauenrechte weltweit
Nicht nur in Deutschland ist noch viel zu tun: Frauen sind weltweit häufiger von Armut und schlechterer Gesundheitsvorsorge betroffen, sie verdienen weniger durchschnittlich weniger Lohn und Gehalt und ihnen wird deutlich öfter der Zugang zu Bildung verschlossen. Von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen hatten 49 Länder im Jahr 2022 noch immer keine Gesetze, die Frauen vor häuslicher Gewalt schützen.
Ganz besonders furchtbar ist die Situation für Mädchen und Frauen in den meist von Männern totalitär-geführten Staaten oder Diktaturen. In dem seit 2021 von den Taliban besetzten Afghanistan werden die Frauenrechte missachtet und immer weiter außer Kraft gesetzt. Mädchen dürfen nicht mehr in die Schule, Frauen haben keinerlei Rechte auf Selbstbestimmung, freie Meinung oder Arbeit. Sie werden oft entführt, vergewaltigt oder schon als Mädchen zwangsverheiratet. Mädchen und Frauen wurden dort aus dem öffentlichen Leben verbannt.[3]
Auch im Iran kämpfen Frauen für ihre durch die Scharia eingeschränkten Rechte. Ein Beispiel: am Frauentag vor 45 Jahren, machte Ayatollah Khomeini die Verhüllung der Frauen unter dem Tschador zum Gesetz.[4]
Gewalt gegen Frauen – noch immer ein deutsches Problem
Trotz der Gesetze, die Frauen in Deutschland gesetzlich gleichstellt, ist hier aktuell jede dritte Frau in Deutschland Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Dabei erleben Mädchen und Frauen mit Behinderungen zwei bis dreimal häufiger Gewalt als der Durchschnitt. Frauen in Deutschland verdienen im Durchschnitt ca. 18 Prozent weniger GehaltFrauen in Deutschland verdienen im Durchschnitt ca. 18 Prozent weniger Gehalt und übernehmen viel häufiger die unsichtbare und unbezahlte Care-Arbeit in Familie und Gesellschaft. Die sozialen Berufe benötigen eine Aufwertung. Gleichzeitig bedarf es auch ein Umdenken, dass eine Auszeit oder eine Teilzeit für Kinder und Familie Karrierekiller sind – das gilt für beide Geschlechter gleichermaßen. Denn nur wenn sich Männer gleichberechtigt um die Care-Arbeit kümmern können, können Frauen gleichberechtigt am Arbeitsleben teilnehmen.
[1] https://www.internationalwomensday.com/
[2] https://www.keinveedelfuerrassismus.de/afd-und-frauen-familienpolitik/
[3] https://medicamondiale.org/wo-wir-frauen-staerken/afghanistan
[4] https://www.igfm.de/frauen-im-iran/
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