Vor kurzem ist in der Presse ein Fall bekannt geworden, in dem Mietern in der Bayerkolonie hinter dem Bahnhof fristlos gekündigt wurde. Offensichtlich kam es durch ein Versehen zu einer verspäteten Überweisung der Monatsmieten durch die Verwaltung an die Vivawest. Die Mieter, die auf die Grundsicherung angewiesen sind, waren sich bis zum Eintreffen der Kündigung nicht bewusst, dass sie mietrückständig waren, da das Sozialamt die Überweisung abwickelt.
„Der Mietrückstand ist zwar mittlerweile seitens des Sozialamts getilgt worden und Vivawest hat seine Kündigung zurückgezogen. Dennoch stellt sich für uns die Frage, warum es überhaupt zu einer verspäte
ten Anweisung seitens der Stadtverwaltung gekommen ist“, fragst sich Lena Pütz.
Daneben sehen wir aber auch Vivawest in der Verantwortung. Vor Ausspruch einer Kündigung hätte eine Mahnung erklärt werden können. So, wie es jetzt abgelaufen ist, wurden die Mieter „kalt“ erwischt denn diese sind von den Zahlungen seitens der Stadt abhängig, haben jedoch keinerlei Übersicht, wann und wie diese getätigt werden.
„Um aus diesem Fehler zu lernen, müssen die Hintergründe aufgeklärt werden. Wir wollen wissen, wie es zu den Mietrückständen kommen konnte und welche Vorkehrungen getroffen werden, um derlei Probleme in Zukunft zu vermeiden“, fordert Lena Pütz.
„Daneben sehen wir auch Vivawest in der Verantwortung. Der klärende Anruf bei der Stadtverwaltung hätte zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen können. Gerade in der aktuellen Corona-Pandemie ist es wichtig mit Augenmaß vorzugehen. Insbesondere dann, wenn die öffentliche Hand als zahlungsfähiger Schuldner im Hintergrund steht“, so Pütz weiter. Den betroffenen Mietern wäre so einige Verunsicherung erspart geblieben.
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