Am Dienstag, dem 10. September 2019, stand „Klimawandel“ auf unserer Tagesordnung. Dazu hatten wir uns Dr. Hans-Martin Kochanek als sachverständigen Gast eingeladen.
Klimawandel – Auswirkungen auf Fauna und Flora
Dr. Kochanek ist der Leiter unseres Naturgutes Ophoven und als Biologe auch in allem zu Hause, was den prognostizierten weltweiten Klimawandel angeht. Das muss er auch. Denn, wenn der Wandel wirklich in überschaubarer Zeit erfolgt, dann hat dies erhebliche Auswirkungen auf alles was da „kreucht und fleucht“. Jedes Biotop wird sich ändern und, ob die Anpassungsleistungen der Tier-, Menschen- und Pflanzenwelt, ja aller Lebensgemeinschaften der jeweiligen Änderung folgen können, ist keineswegs ausgemacht. Dass es längst an der Zeit ist, sich auch politisch mit dem Klimawandel zu befassen, hat uns ein 16-jähriges Mädchen aus Schweden gelehrt. „Ich will, dass ihr handelt, als würde euer Haus brennen“, sagt Greta Thunberg der Weltöffentlichkeit und hat damit eine Lawine losgetreten, die viele Jugendliche dazu bringt, freitags den Unterricht zu verlassen und auf den Straßen unserer Städte (auch in Leverkusen) zu demonstrieren. Für die Erkenntnis demonstrieren, dass wir alle etwas gegen den menschengemachten Klimawandel tun müssen und zwar jetzt!
Forderung nach neuer Umwelt- und Klimapolitik
Die Jugendlichen bangen um ihre Zukunft und fordern eine „neue radikale Umwelt- und Klimapolitik“. Ist das nun jugendlicher Überschwang, ein romantisches Gut-Menschentum oder haben sie nicht doch Recht. Hans-Martin Kochanek gibt ihnen Recht und verweist auf die Aus- und Ansagen des Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), wonach es wissenschaftlich gar keinen Zweifel daran geben kann, dass der Mensch massiv in das Klimageschehen eingreift und es zum Schlechterem verändert. Der Weltklimarat versammelt die angesehensten Fachwissenschaftler aus über 190 Ländern und trifft seine Entscheidungen alle im Konsens.
Die Politik ist gefordert
Nur Ignoranten können seine Feststellungen in Frage stellen. So stellt er fest, dass der Klimawandel längst eingetreten ist. Die untere Atmosphäre (in der wir leben) wird durch den „immensen Ausstoß an Treibhausgasen seit dem Beginn der Industrialisierung“ beschleunigt weiter erwärmt. „Jahrhundertwetter“ werden zunehmend zur Normalität. Dies vor Augen, hat die Weltklimakonferenz in Paris 2015 das weltweite Ziel ausgegeben, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das ist ein sehr ambitioniertes Ziel, denn seit der Industrialisierung hat sich „die globale Oberflächentemperatur um 1,1 Grad erhöht. „Viel Luft“ bleibt da nicht mehr und sofortiges politisches Handeln ist angesagt.
Auch „ICH“ kann was tun
Das alles haben wir mit Hans-Martin Kochanek diskutieren können und darüber hinaus die Frage, was wir selbst, jeder Einzelne von uns tun kann. Wirkungslos sind wir keineswegs, denn auch unser täglicher Güter- und Energieverbrauch trägt zur weiteren Erwärmung bei. Sich den genau anzusehen und bei gleicher Lebensqualität nach Reduktionsmöglichkeiten zu suchen, lohnt sich, für die Welt und uns selbst. Zum Schluss bleibt festzuhalten, Hans-Martin Kochanek war nicht nur ein „sattelfester“ Sachkenner, sondern auch ein angenehmer Zeitgenosse, der unsere Runde ganz schön zum Nachdenken brachte.
Kaffee und Kuchen
Anlässlich ihres halbrunden Geburtstages gab Irmhild Pillekat Kaffee und Kuchen aus. Vielen Dank dafür!