Im Sommer 2019 beschloss der Stadtrat die Neugestaltung des Schlossparks Morsbroich. Der Schlosspark sollte aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und seine Ursprünge als englischer Landschaftsgarten wieder sichtbar werden. „Ziel war es den Park wieder erlebbar zu machen. Jung und Alt sollten Raum bekommen und die Landschaft genießen können“, fasst Ariane Koepke, kulturpolitische Sprecherin, die Zielvorgabe zusammen.
Zur Finanzierung wurden Fördermittel des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung eingeworben. 1.080.000 Euro wurden bereit gestellt. Mit dem notwendigen städtischen Eigenanteil stehen damit 1.382.000Euro für die Maßnahme bereit.
Der notwendige freiraumplanerische Wettbewerb wurde auf dieser Grundlage durchgeführt. Der Entwurf des Büros POLA Landschaftsarchitekten GmbH aus Berlin wurde im Februar 2020 mit dem ersten Preis ausgezeichnet und zur Umsetzung empfohlen. Die Planung sieht neben der Neugestaltung der Wege, einer weiteren Brücke über den Wassergraben, auch fünf Plätze mit Aufenthaltsqualität vor. Diese „Bosketts“ sollen Raum für Jung und Alt, Spiel- und Veranstaltungsfläche bieten. Alles in einer hochwertigen und umweltbezogenen Qualität.
„Schon fünf Monate später wich die Entwurfsplanung mit Kosten von 2.002.092 Euro mehr als deutlich von der Zielvorgabe ab. Diese Erhöhung ist in keiner Weise hinnehmbar!“, verdeutlich Milanie Kreutz, Fraktionsvorsitzende.
Im Dezember 2020 wurde nun eine abgespeckte Entwurfsplanung vorgelegt, um den gesetzten Kostenrahmen einzuhalten. „Diese Planung weißt nun aber in keiner Weise mehr die bauliche Qualität aus, welche den Ausschlag für die Entscheidung im Wettbewerb gegeben hat“, so Ariane Koepke.
„Ebenso sind nach dieser Vorgeschichte Kostensteigerungen im eigentlichen Bauprozess nicht ausgeschlossen. Beachten wir doch, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch kein einziger Spatenstich erfolgt ist. In diese Kostenfalle dürfen wir nicht laufen!“, so Milanie Kreutz.
Die Ergebnisse des freiraumplanerischen Wettbewerbes sind vor diesem Hintergrund neu zu bewerten. Die zweit- und drittplatzierten Entwürfe sollen auf ihre finanzielle Umsetzbarkeit im Rahmen des festgelegten Budgets überprüft werden. „Sollte auch dieses zu keinem akzeptablen Ergebnis führen, so muss die ursprüngliche Entwurfsplanung von POLA neu gedacht werden. Die Wegführung an der Graureiherkolonie sollte dann überplant werden und die Anzahl der Bosketts reduziert werden. Die Ausstattung muss jedoch auf dem Niveau der Wettbewerbsplanung sein. Hierbei sind insbesondere die Aufenthaltsqualität mit Sitzgelegenheiten, Spielgelegenheiten für Kindern, als auch Raum für Veranstaltungen maßgebend. Darüber hinaus soll geprüft werden ob die entfallenen Bosketts auch nachträglich gebaut werden können“, erläutert Milanie Kreutz.
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