Am 16. März schien noch alles in Ordnung. Straßen.NRW schreibt in ihrem Informationsblatt DIALOG nichts von einer Bauverzögerung an der Leverkusener Rheinbrücke. Sofern nun die Meldung des Leverkusener Anzeigers stimmt kommt mitten in der Corona-Krise der Schlag ins Gesicht: 4 ½ Jahre Bauverzug für den kompletten Brückenbau. Der chinesische Stahl für die Brücke entspricht wohl nicht den Qualitätsansprüchen und wurde daher auch noch nicht angeliefert. Dazu ist die alte Brücke wohl mit Asbest belastet, sodass der Rückbau sich verzögern wird und damit der Baubeginn der zweiten Brückenhälfte erst deutlich später beginnen kann.
„Das ist ein riesiger Skandal! Landesverkehrsminister Henrik Wüst und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer lassen Leverkusen erneut im Regen stehen. Das Vertrauen in die Minister und deren Baubehörde Straßen.NRW ist vollständig zerstört“, erzürnt sich Peter Ippolito, Fraktionsvorsitzender.
„Die aktuell aufgerufenen Mehrkosten von 250 Millionen Euro erscheinen im Bezug zu dem Bauverzögerung mehr als unglaubwürdig. Viel gravierender ist jedoch, dass wir nun noch viel länger mit dem Stau auf der A 1 leben müssen. Aktuell weiß dazu niemand ob die alte Brücke diesen längeren Zeitraum standhält oder ob uns noch eine Vollsperrung der Rheinquerung droht“, ergänzt Dirk Löb, stellv. Fraktionsvorsitzender.
„Den Verkehrsministern und Straßen.NRW bleibt nun nach dem Desaster an der Rheinbrücke und der Sauerei mit der Rastanlage nur eine einzige Möglichkeit überhaupt ein Fünkchen Vertrauen wiederherzustellen. Es müssen nun sofort die Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt der Stelze und des Leverkusener Kreuzes begonnen werden. Und zwar mit den Planungsvarianten `Tunnel statt Stelze´ und Durchfahrtstunnel und der Standort für die Rastanlage in Köln-Niehl/Merkenich endlich geprüft wird! Andernfalls kann es keine Möglichkeiten der Kooperation mehr mit diesen Verkehrsministerien geben“, fordert Peter Ippolito.
„Darüber hinaus muss eines klar sein: Heimlichtuerei, Verschweigen und Hinauszögern von Informationen darf nicht mehr vorkommen. Sollten die Minister oder hochrangiere Beamte hier Informationen bewusst möglichst lange verschwiegen haben und die Stadt nicht informiert haben, so müssen personelle Konsequenzen gezogen werden!“, fordert Dirk Löb.