Die monatliche Versammlung der älteren Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stand im November ganz im Zeichen der Gesundheitsversorgung durch das Klinikum Leverkusen. Dazu konnte AG 60+ – Chef Dr. Hans Klose den Geschäftsführer des Klinikums, Hans-Peter Zimmermann, begrüßen. Mehr als 40 Sozialdemokraten ließen sich diese Gelegenheit der Information aus erster und berufener Hand mit anschließender Diskussion im Küppersteger Kurt-Schumacher-Haus nicht entgehen.
In seinem Vortrag referierte Hans-Peter Zimmermann zunächst über die Krankenhauslandschaft in NRW. 337 Krankenhäuser, über 60 weniger als vor 10 Jahren, gibt es noch in NRW. Das städtische Klinikum mit seinen nach dem Krankenhausplan NRW genehmigten 746 Betten ist dabei eines von 77 Krankenhäusern in öffentlicher Trägerschaft und befindet sich zu 100 % in städtischer Hand. Rund 30.000 Fälle werden derzeit jährlich im Klinikum stationär behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer in deutschen Krankenhäusern hat sich in den letzten dreißig Jahren auf inzwischen nur noch 7 Tage fast halbiert. Kein Wunder, dass die Finanzierung der Krankenhausbetriebskosten, die im Klinikum Leverkusen inkl. Pflegekosten über 151 Millionen € pro Jahr ausmachen, immer schwieriger wird und die Schere zwischen Betriebskosten und Fördermittel immer weiter aufgeht.
Zunehmender Wettbewerb und die Standortsicherung führten ab Beginn dieses Jahrtausends dazu, dass das Klinikum sich zunehmend mit niedergelassenen Partnern verzahnt hat. Die neue Unternehmensphilosophie heißt „Entwicklung hin zu einem Gesundheitspark und Kompetenzzentrum mit vielfältigen medizinischen Leistungsangeboten und -anbietern“.
Das Gelände des Klinikums ist gegenüber dem 1956 eingeweihten städtischen Krankenhaus auch aus diesem Grund nicht mehr wiederzuerkennen. Zahlreiche Neubauten wie z.B. die onkologische Tagesklinik, die sanierte Frauenklinik, eine Zentralambulanz und die Liegendkrankenanfahrt entstanden bereits bis 1999. Das Klinikum wurde außerdem akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Köln mit einem Hörsaal. Hinzu kamen in einer zweiten Ausbauwelle in den 2000er Jahren neue Gebäude für die Partner des Klinikums: Das Ärztehaus und das Physiozentrum MEDILEV mit 7.000 qm für Arzt- und Therapiepraxen, eine Apotheke, ein Sanitätshaus und weitere medizinische Anbieter, die LVR-Klinik für psychiatrische Versorgung, das Laborgebäude für Synlab und Ausbauflächen im Ärztehaus und im Klinikum für die Radiologie Med 360Grad. Seit 2003 erbringt zudem die 100%-Tochter Klinikum Service GmbH Dienstleistungen außerhalb des medizinischen und pflegerischen Bereichs für das Klinikum und alle Partner auf dem Gelände.
Darüber hinaus vollzog die ehemalige Kinderklinik im Grünen einen Wandel zum heutigen Perinatal-Zentrum bzw. Mutter-Kind-Zentrum mit fast 1.900 Geburten pro Jahr und aus der ehemaligen Krankenpflegeschule wurde eine Pflegefachschule, deren aktueller Neubau dem Fachkräftemangel entgegenwirken soll. Weitere aktuelle Maßnahmen sind der Ausbau der Geburtshilfe, der Neubau einer Kinderpalliativstation und – als Zukunftsprojekt – ein Hubschrauberlandeplatz. Alle Schäden des Starkregenereignisses, durch die das Klinikum im Juli 2021 stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, sind inzwischen ebenfalls beseitigt.
„Hans-Peter Zimmermann, der nach rund 30 Jahren in der Geschäftsleitung des Klinikums zum Jahresende 2022 in den wohlverdienten Ruhestand geht, hinterlässt ein erstklassig aufgestelltes Haus mit seinen 12 medizinischen Fachabteilungen, in denen sich fast 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die Gesundheit der Menschen kümmern, und eine klare Perspektive für die Zukunft“, resümierte Dr. Hans Klose unter dem Beifall der Versammlung die informativen und unterhaltsamen zwei Stunden.